Unsere Beziehung zu uns selbst

Wenn wir Menschen, denen es anhaltend gut geht, fragen, woraus diese ihre Kraft schöpfen, zeigen die Antworten meist eine wichtige Übereinstimmung: Diese Menschen nehmen sich Zeit für sich. Dabei ist es egal, ob sie diese Zeit mit Spazierengehen, Sport, Meditation oder einer Tasse Tee verbringen – entscheidend ist, dass sie sich die Begegnung mit sich selbst erlauben. In unserer Welt ist es weit verbreitet, genau dies zu vermeiden. Denn wenn wir uns selbst begegnen, stoßen wir nicht nur auf unsere Lichtaspekte, auf die Teile unseres Wesens, die wir akzeptieren, sondern auch auf die sogenannten Schattenaspekte.

Wir begegnen damit auch unseren Ängsten, unseren Unzulänglichkeiten und unseren Selbstzweifeln. Dies macht vielen Menschen Angst und sie vermeiden diese Begegnung, indem sie sich in Aktivitäten flüchten, die sie ablenken und damit von sich wegbringen. Sie suchen nach Bestätigung und Liebe im Außen, um den inneren Unsicherheiten zu entgehen. Doch dort findet sich selten die Lösung für unsere Probleme. Die Beschäftigung mit unseren Schattenaspekten ist jedoch sehr lohnenswert. Wenn wir lernen, uns mit unseren menschlichen Unzulänglichkeiten zu akzeptieren, ohne dabei selbstkritische Reflektion „wegzuwischen“, dann machen wir in der Beziehung zu uns selbst einen wichtigen Schritt nach vorne. Wirkliche Tiefe entsteht, wenn wir das Bewusstsein entwickeln: Es gibt etwas in mir, dass bedingungslos „Ja“ sagt zu mir, das mich liebt, genau so, wie ich bin. Damit verbindet sich ein Gefühl des Nachhausekommens. Wir sind in Verbindung mit unserer Seele, unserem innersten Wesenskern, unserem Höheren Selbst.

Auf dem Weg zu mir selbst: Selbstvergebung und Selbstakzeptanz

Die Tipping-Methode ist eine Möglichkeit, sich auf diese Reise zu uns selbst zu begeben. Ein guter Start ist Colin Tippings Ansatz der „Radikalen Selbstvergebung“. In einer Reihe von „Forschungsübungen“ führt uns der Autor und Coach auf die verschiedenen Ebenen unseres Selbst: Die menschliche Ebene, den Bereich der Persönlichkeit, des Körpers, des Egos ebenso wie auf die Ebene der Seele, unser innerstes Wesen. Unser „Ich“ besteht aus unseren Erfahrungen und aus dem, was wir im tiefsten Kern sind. Beziehung zu uns selbst bedeutet, eine Beziehung zu diesem „Kern“ aufzubauen. In Seminaren zur Tipping-Methode stellen wir uns in sicherem Rahmen Fragen wie: Wer bin ich? Was hat mich geprägt? Welche Erfahrungen haben mich verletzt, welche haben mir Mut, Freude, Glück gegeben? Mit den Werkzeugen der Methode können wir dann angstfrei unseren Schattenaspekten begegnen und eine tiefe Akzeptanz unseres Selbst erreichen.

„Wenn wir uns selbst mit allen Aspekten unseres Menschseins annehmen und lieben können, entfaltet sich unsere ganze Kraft.“ (Colin Tipping) Sind wir dann in einer liebevollen Beziehung zu uns selbst, können wir auch wahrhaftige Beziehungen im Außen leben und anderen Menschen mit echter Freundlichkeit und Liebe begegnen. Wenn wir mit unserem inneren Wesen in Verbindung sind, finden wir unseren Platz. Wenn wir nur aus unserem Ich heraus handeln, führt dies früher oder später zu Erschöpfung. Wenn wir uns nur auf der geistigen Ebene bewegen, leben wir in einem illusionären Raum, werden weltfremd und fühlen uns nicht zugehörig.

Ein Mensch, der in beiden Welten zuhause ist, hat eine Ausrichtung und weiß, wer er ist.