Vergebung ist immer ein Akt der Selbstliebe
Gehören Sie zu den Menschen, die häufig die Schuld bei anderen suchen? Oder neigen Sie eher dazu, sich selbst zu verurteilen und zu beschuldigen? Oft ist es auch eine Mischung aus beidem. Denn wenn wir mit uns selbst unzufrieden sind, wirkt sich das natürlich auch auf unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen aus. Dann verlagern wir den inneren Druck nach Außen und machen andere für unser Unglück verantwortlich. Vielleicht haben Sie in Ihrem Leben auch schon einmal festgestellt, dass Sie selbst unter altem Groll und ungelösten Konflikten am meisten leiden.
Der Auslöser des Konfliktes ist vielleicht schon lange aus Ihrem Leben verschwunden und doch empfinden Sie eine Schwere oder ein Unwohlsein, wenn Sie an diesen Menschen denken. Für mich fühlt sich das so an, als würden wir einen großen, schwer gefüllten Rucksack mit uns herumschleppen, der uns die Spontaneität und manchmal auch die Lebensfreude nimmt. Wie wäre es, diesen Rucksack einfach mal abzusetzen und wieder leicht und unbeschwert durchs Leben zu gehen? Colin Tipping, der Begründer der dieser Vergebungs-Methode, sagt dazu: „Vergebung ist immer auch Selbstvergebung. Denn wenn wir anderen vergeben, vergeben wir immer auch uns selbst.“
Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen: Vergebung ist immer ein Akt der Selbstliebe. Denn durch das Transformieren des alten Grolls, der festgehaltener Trauer und aufgestauter Gefühle reinigen wir unser Energiesystem und kehren zu unserer Ganzheit zurück. Vergebung nach der Tipping-Methode kommt ohne „Ursachenforschung“ aus. Auch wenn es hilfreich sein kann, wiederkehrende Muster in unserem Leben zu erkennen, benötigt diese Form der Vergebung keine aufwühlende Aufarbeitung der alten Geschichten. Die Tipping-Methode lädt zu einer völlig neue Sichtweise auf die Ereignisse ein: Was, wenn alles, was in meinem Leben geschieht, einem höheren Plan folgt? Wenn meine Seele genau diese Erfahrungen in mein Leben gezogen hat, damit ich lernen und wachsen kann?
Aus dieser Perspektive betrachtet erkennen wir an, dass die vermeintlichen Übeltäter uns sogar einen Dienst erwiesen haben und Helfer waren bei unserem Wachstumsprozess. Dies ermöglicht es uns, den schweren Rucksack, gefüllt mit Vorwürfen, Schuldgefühlen, Groll abzusetzen, unsere eigene Verantwortung für unser Leben anzuerkennen und wieder in Verbindung zu sein mit unserem authentischen Selbst.
Vergebung im Alltag
Im Alltag haben sich die „4 Schritte der Vergebung “ als “Soforthilfsmittel” der Tipping-Methode bewährt: Nehmen Sie das nächste Ärgernis in Ihrem Alltag als Chance, die heilsame Wirkung dieser Vergebung selbst zu erleben. Sie benötigen dafür nur ein paar Minuten, doch es kann Sie davor bewahren, total in das Drama des Geschehens verwickelt zu werden.
Sprechen Sie leise für sich diese vier Sätze und erlauben Sie sich, die damit verbundenen Gefühle zu fühlen:
Schau was ich kreiert habe!
Ich bemerke meine Gefühle und meine Urteile und ich liebe mich dennoch!
Ich bin bereit, die Vollkommenheit in dieser Erfahrung zu sehen!
Ich entscheide mich für die Kraft des Friedens!
Wenn es die Situation erlaubt, können Sie die 4 Schritte auch laut aussprechen, dies verstärkt den Effekt. Die Bücher und CDs eignen sich hervorragend zur eigenverantwortlichen Anwendung, bei „heißen Eisen“ kann es hilfreich sein, sich die Unterstützung eines Coaches oder eines Seminars zu gönnen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit.
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