Sicher ist dir mittlerweile bewusst, dass es hier nicht darum geht, schädliche Überzeugungen loszuwerden, weil das zum einen nicht funktioniert und es zum anderen viel bessere Wege gibt, damit umzugehen. Sie loswerden zu wollen, wäre ein Akt des Widerstands. Deshalb ist es auch bei der folgenden Übung wichtig, sie zunächst voll und ganz zu akzeptieren und die damit verbundenen Gefühle zu fühlen.
Doch dann gehen wir weiter und erlauben, dass sich diese einschränkenden Glaubenssätze verwandeln dürfen. Dadurch wird der Weg frei zu vollkommener Selbstannahme.

Hinter jedem Glaubenssatz steckt ein Gefühl

Mit jeder Überzeugung, jedem Glaubenssatz verbinden sich bestimmte Gefühle. Wenn ich glaube „Ich bin liebenswert“ wird es in mir ganz warm, weit und freudvoll. Wenn ich jedoch glaube: „Alle sind gegen mich“, wie fühlt sich das an? Es wird eng, ich kann kaum noch atmen und möchte mich am liebsten verkriechen. Erlaube dir, ganz bewusst wahrzunehmen was geschieht, wenn du deine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Überzeugung richtest. Wie fühlt sich genau diese Überzeugung in deinem Körper an? Welche Gefühle löst sie in dir aus? Nachdem du die Überzeugung und die damit verbundenen Gefühle noch einmal ganz bewusst erfahren hast, kannst du die Identifikation damit auflösen. Dies funktioniert, indem du anerkennst, dass es sich hier einfach um eine Überzeugung handelt, die du irgendwann – aus welchem Grund auch immer- angenommen hast. Also kannst du sie nun auch wieder ganz absichtsvoll gehen lassen, indem du ihr keine Energie mehr zuführst. Dies befreit deine Lebenskraft und macht dich wieder zur bewussten Schöpferin, zum bewussten Schöpfer deines Lebens.

Glaubenssätze transformieren

Die folgende Übung dient dir dazu, immer mehr zu erkennen, was wirklich deinem Wesen entspricht und einschränkende Glaubenssätze zu transformieren. Überlege dir, welche Überzeugungen dir jetzt nicht mehr dienlich sind. Du diese Übung in deinem Alltag jederzeit anwenden, wenn du eine Überzeugung entdeckst, die dich behindert und die deiner Selbstakzeptanz im Weg steht.

Übung: Glaubenssätze transformieren

  • Richte deine Aufmerksamkeit auf den Glaubenssatz und das damit verbundene Gefühl. Identifiziere dich noch einmal ganz bewusst mit diesem Glaubenssatz. Damit dir dies gut gelingt, gib jeden eventuell noch vorhandenen Widerstand auf, indem du dir innerlich die Erlaubnis gibst, jetzt alles fühlen zu dürfen.
  • Wie fühlt es sich an, diese Überzeugung zu haben? Wie fühlt es sich z.B. an, wenn du glaubst „Ich bin nicht gut genug“? Erlaube dir, die damit verbundenen Gefühle voll und ganz zu erfahren. Nimm wahr, welchen Raum diese Überzeugung in deinem Körper einnimmt. Macht sie dich eng oder angespannt? Wo nimmst du sie besonders stark wahr?
  • Erlaube nun, dass sich die mit dem Glaubenssatz verbundenen Gefühle in deinem ganzen Körper ausbreiten, vielleicht sogar noch darüber hinaus. Dehne dich aus in diesem Gefühl, bis du bemerkst, dass die Intensität nachlässt. Jetzt hast du die äußersten Grenzen dieses Glaubenssatzes erreicht.
  • Tritt nun innerlich heraus aus dieser Überzeugung – wenn du magst auch mit einem realen Schritt – und schau von außen darauf. Mach dir bewusst: »Dies bin nicht ich, dies ist einfach eine Überzeugung.« oder: »Dies bin nicht ich, dies ist die Überzeugung: „Ich bin nicht gut genug« Indem du dies aussprichst, löst du die Identifikation mit diesem Glaubenssatz auf.
  • Lass nun zu, dass sich diese Überzeugung vollkommen auflöst. Du kannst dir vorstellen, wie sie sich in Luft auflöst, vom Wasser eines Flusses weggespült wird oder wie du den Schalter auf »Aus« stellst.
  • Sei mit deiner Aufmerksamkeit ganz im gegenwärtigen Augenblick und genieße es, die bewusste Schöpferin, der bewusste Schöpfer deines Lebens zu sein.